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Krampfadern sind mehr als ein Schönheitsmakel
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Symbolbild

Krampfadern sind nicht nur ein optisches Problem, sie können auch Beschwerden wie müde und schwere Beine oder Venenentzündungen verursachen und schlimmstenfalls zu einer Thrombose führen. Doch es gibt viele Möglichkeiten sie zu lindern und zu behandeln.

Rund 32 Millionen Deutsche leiden unter Venenbeschwerden bzw. Krampfadern (lateinisch Varizen von varis = Knoten). Sie sind somit eine der häufigsten Erkrankungen in Deutschland. Hauptsächlich treten sie an den Beinen auf. Krampfadern sind klar erkennbar, weil sie bläulich und verdickt durch die Haut schimmern (daher auch der Name: er stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutet „krumme Ader“ und hat nichts mit Krämpfen zu tun). Die Beine fühlen sich oft schwer und angespannt an, besonders nach längerem Stehen oder Sitzen. Bei hohen Temperaturen können sich die Symptome stärker zeigen. Unterliegen Frauen Hormonschwankungen, zum Beispiel in der Schwangerschaft oder der Menopause, neigen sie verstärkt zur Entwicklung von Krampfadern.

Eine mildere Form der Krampfadern sind die sogenannten Besenreiser. Ihren Namen verdanken sie der Form der Adern, die als feine rötliche oder bläuliche Verästelungen sichtbar werden und so an dünne Zweige, also Reisig, erinnern. Keine Sorge, sie sind in der Regel völlig harmlos und höchstens ein kosmetisches Problem, das sie nur die Venen in der Hautoberfläche betreffen.

Warum entstehen Krampfadern?

Bei den Venen in den Beinen unterscheidet man zwischen zwei Arten. Die oberflächlichen Beinvenen transportieren das Blut aus der Haut, den Muskeln und dem Gewebe zu den tiefergelegenen Venen. Diese befördern das Blut gegen die Schwerkraft zurück zum Herzen. Dafür pressen die Beinmuskeln beim Gehen und Laufen die Venen zusammen, wodurch das Blut in die richtige Richtung gepumpt wird. Alle Venen verfügen über Klappen, die als Ventil fungieren, damit das Blut nicht wieder zurückfließen kann. Krampfadern entstehen nun, wenn sich das Blut in den oberflächlichen Venen zurückstaut, weil die Klappen zu schwach sind. Gefördert wird dieser Zustand durch mangelnde Bewegung, weil dann die Beinmuskeln nicht belastet werden und die Venenpumpe nicht aktiviert wird.

Wann werden Krampfadern zum Problem?

Wenn die Beine spannen, „sich schwer anfühlen“, schmerzen und anschwellen, können Krampfadern die Ursache sein. Besonders nach langem Stehen machen sich die Beschwerden bemerkbar. Gerade auch Menschen, die in ihren Berufen viel sitzen oder viel stehen müssen, sind auf lange Sicht hin gefährdet. In schwereren Fällen kann es auch zu oberflächlichen Hautveränderungen, Venenentzündungen und Geschwüren kommen. Schlimmstenfalls kann eine Venenthrombose entstehen.

Maßnahmen gegen Krampfadern

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Behandlungsmöglichkeiten gegen Krampfadern, zum Beispiel die Kompression. Dabei gilt es, die Beine eng zu umwickeln und so den Rückstrom des Blutes zu unterstützen.

Hilfsmittel

– Idealbinden

– Zinkleimverbände

– Kompressions- und Stützstrümpfe

– Pneumatische Kompression (durch eine luftgefüllte Manschette)

Medikamentöse Therapien

Auch verschiedene Salben oder kühlende Gele zum Einreiben und Tabletten oder Kapseln zum Einnehmen können bei Krampfadern helfen. Oft handelt es sich um pflanzliche Extrakte, beispielsweise aus der Rosskastanie, dem roten Weinlaub oder aus Mäusedorn, Buchweizen oder dem Japanischen Schnurrbaum. Sie verbessern die Mikrozirkulation des Blutes, reparieren und schützen die Venenwände. Meist sind es in Studien überprüfte und zugelassene Arzneimittel, die Sie ohne Rezept in Ihrer Apotheke erhalten. Ihre Wirkung setzt allerdings nicht sofort ein und sie sollten über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Treten starke Schmerzen oder heftige Schwellungen und Ödeme auf, sollten Patienten auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.

Um Krampfadern zu veröden, wird ein Verödungsmittel in die Vene gespritzt, was zur Folge hat, dass die Gefäßwände verkleben.

Der Arzt führt einen Katheter in die Vene ein, der durch Hitze die Vene verödet.
Sie funktioniert ähnlich wie die Radiofrequenztherapie, arbeitet jedoch mit noch stärkerer Hitze, ist sehr schonend und kann ambulant durchgeführt werden.
Mittels eines Spezialkatheters bringt der Arzt den Fibrinkleber in die Vene ein, woraufhin diese verklebt.
Wenn die anderen Methoden nicht helfen, kann man Krampfadern auch operativ entfernen. Dafür können verschiedene Operationsverfahren zum Einsatz kommen, heutzutage wird meistens das Stripping-Verfahren angewendet. Dabei führt der Operateur flexible Sonden in die erkrankten Venen ein. Danach wird die Krampfader durchtrennt und der betroffene Venenabschnitt entfernt. Der Eingriff kann sowohl unter lokaler Anästhesie wie auch unter Vollnarkose durchgeführt werden. Im Anschluss ist immer das Tragen von Kompressionsstrümpfen nötig.

Vorbeugung gegen Krampfadern

Damit Krampfadern gar nicht erst entstehen, kann man einige Maßnahmen ergreifen. Viel und vor allem regelmäßige Bewegung stimuliert die Blutzirkulation und wirkt so Krampfadern entgegen. Vor allem Menschen, die lange sitzen oder stehen, sollten auf ausreichend ausgleichende sportliche Betätigung achten. Dabei muss es kein Hochleistungssport sein. Auch lange Spaziergänge, Schwimmen, häufiges Treppensteigen oder Radfahren dienen als Vorbeugung. So vermeidet man auch Übergewicht, das als weiterer Risikofaktor für die Bildung von Krampfadern gilt.

Erste-Hilfe-Maßnahmen

Als Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Krampfadern hilft Bewegung und kaltes Abduschen der Beine oder Fußwechselbäder nach Kneipp. So kommt der Blutfluss wieder in Gang. Viele Apotheken bieten modische und farblich unterschiedliche Stützstrümpfe an und messen ärztlich verordnete Kompressionsstrümpfe fachgerecht an. Je nach Beschwerden können Sie zwischen Strumpfhosen, Schenkelstrümpfen oder Kniestrümpfen wählen.

Martina Gersiek,

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